Der November zeigt sich im Moment von seiner typisch melancholischen Seite: feuchtes Laub klebt auf den Straßen, der Nebel hängt morgens schwer über dem Gelände, und die Tage werden spürbar kürzer. Dieses gedämpfte Licht legt eine besondere Ruhe über das Tierheim Ludwigshafen e.V., in der wir das Wochenende mit einem klaren Fokus und einem starken „Wir packen’s an“-Gefühl gestartet haben.

Der Freitag stand ganz im Zeichen von Ordnung, Struktur und Teamwork: Wir haben eine beeindruckende Menge an wunderbaren Spenden verräumt, unsere Regale neu organisiert und den Lagerplatz so optimiert, dass alles wieder mit einem Griff erreichbar ist. Auch unsere Wildkatzenregale wurden frisch aufgefüllt – Futter, Spezialbedarf und sogar das heiß ersehnte Cats Best Katzenstreu waren reichlich dabei. Solche Momente geben uns Rückenwind und erinnern uns daran, wie viel Vertrauen und Unterstützung wir von außen erfahren. 💚

Der Samstag brachte dann gleich mehrere Herausforderungen. Zwei Kaninchen wurden ausgesetzt gefunden – mit Impfpass, allerdings mit herausgeschnittenen Halterdaten. Ein trauriges Muster, das uns hier begegnet.
Parallel kam eine dringende Anfrage aus dem Auslandstierschutz: Ein Hund musste sehr kurzfristig von seiner Pflegestelle weg. Weil die Kommunikation transparent, offen und absolut ehrlich war, haben wir sofort zugesagt und dem jungen Kerl einen sicheren Übergangsplatz gegeben, bis der Verein eine langfristige Lösung findet. Kollegialer Tierschutz funktioniert nur so – klar, schnell, verlässlich und getragen von ehrlicher und offener Kommunikation.

Der Sonntag stellte uns emotional wie körperlich vor eine schwere Aufgabe: Eine junge Katze wurde angeblich „in einem Gebüsch im Park gefunden“. Allerdings war sie dort weder in einer Transportbox, noch passte ihr Zustand wirklich zu dieser Geschichte. Sie roch stark nach Parfüm – ein Detail, das unsere Zweifel an der geschilderten Fundgeschichte weiter verstärkte.
Die Katze hatte ihre Neugeborenen nicht angenommen. Fünf winzige Kitten, wenige Stunden alt, eiskalt und geschwächt, eines bereits verstorben.

Und dann passiert das, was unser Team ausmacht: Unsere Tierpfleger*innen springen ohne Zögern ein – trotz ihres ohnehin vollen Arbeitsalltags.
Flaschenfütterung heißt: alle zwei bis drei Stunden ansetzen, Tag und Nacht. Temperatur regulieren, Atmung prüfen, Verdauung unterstützen, Bäuchlein massieren, sauber halten, dokumentieren, hoffen. Eine enorme zusätzliche körperliche Belastung, die man nur tragen kann, wenn man mit ganzem Herzen dabei ist.

An dieser Stelle möchten wir ganz bewusst Danke sagen:
Danke an unser Team, das Tag für Tag, Nacht für Nacht über seine Grenzen hinausgeht, hinschaut, anpackt, tröstet, rettet und nicht loslässt, wenn es schwierig wird. Was ihr leistet, ist weit mehr als ein Job – und ohne euch wäre unser Tierheim nicht das, was es ist. ❤️

Zwischen all den Herausforderungen gab es aber auch Lichtblicke:
Ramos und Casper waren mit ihren jeweiligen Interessenten unterwegs – die Chemie passte richtig gut. Wir sind optimistisch, dass sich daraus für beide ein Zuhause entwickeln könnte. Bitte weiter Daumen drücken. ✨

Und zum Abschluss noch etwas Schönes: Henriette und Wilma wurden am Sonntag frisch abgelichtet, damit wir sie bald auf unserer Homepage vorstellen können. Zwei echte Persönlichkeiten – bleibt gespannt.

Fazit: Dieses Novemberwochenende hatte alles: fordernde Momente, starke Teamarbeit, kleine Wunder, große Sorgen – und das gute Gefühl, gemeinsam für jedes einzelne Tier einzustehen. Manchmal reicht ein Blick auf die frisch sortierten Spendenregale, um zu wissen: Wir schaffen das. Gemeinsam.