Ein ganz normales Wochenende im Tierheim? Gibt’s nicht. Denn was bei uns „normal“ ist, sind tägliche Überraschungen, spontane Herausforderungen und ganz viel Flexibilität. Jedes neue Tier, das zu uns kommt, bedeutet: umplanen, Prioritäten verschieben – und trotzdem alle anderen nicht aus dem Blick verlieren.
👉 Deshalb wollen wir euch ab sofort öfter mitnehmen – hinter die Kulissen unseres Tierheimalltags.Denn: Ein Tierheim ist mehr als „nur“ Füttern, Schmusen und Gassi gehen. So starten wir mit einem kurzen Abriss, was am Wochenende bei uns los war.
Samstag, früh am Morgen:
Kaum beginnt die Schicht, wird ein Fundkaninchen abgegeben – ausgesetzt in einer Plastiktüte in einem Rewe-Einkaufskorb. Etwa drei Monate alt, männlich, schmutzige Ohren, leichter Augenfluss. Wie bei jedem Neuzugang folgt: Gesundheitscheck, erste Dokumentation, Foto, Unterbringung. Die Suche nach Hinweisen läuft bereits.
Kurz darauf:
Ein Mauersegler mit verletztem Flügel. Auch er wird erstversorgt, dokumentiert, versorgt. Parallel startet sofort die aufwendige Suche nach einer geeigneten Auffangstation – nicht einfach und nur dank guter Zusammenarbeit im Tierschutznetzwerk überhaupt möglich.
Nachdem auch für ihn ein Platz gefunden wurde und ein ehrenamtlicher Fahrer organisiert ist, kann es endlich weitergehen.
Eigentlich sollte jetzt Routine einkehren – aber was ist schon Routine? Vermittlungsgespräche bei unseren Katzen stehen mittags an, die ebenfalls viel Aufmerksamkeit brauchen. Bis zum späten Nachmittag läuft es dann wird nach Plan, bis kurz vor Feierabend noch eine verletzte Taube gebracht wird – Fundtiere kennen keine Uhrzeit.
Derweil im Hundehaus:
Erfreulicher Lichtblick: Björn darf auf Probe ausziehen! 🥹💙
Während viele Gassigeher und Interessenten unsere Hunde in Bewegung bringen, wird ein schwer von Demodexmilben betroffener Fundhund gebadet. Seine offenen Hautstellen jucken stark – das letzte Fell wird entfernt – er hält nichts von der Behandlung und fordert unseren Mitarbeiterinnen einiges ab. Mit ruhiger Hand, klarer Struktur und viel Erfahrung gelingt es ihnen dennoch, die Prozedur für den Hund so stressfrei wie möglich, konsequent und vor allem verletzungsfrei durchzuführen.
Nun endlich ist der Samstag für alle geschafft.
🌙 Sonntag, noch vor Sonnenaufgang:
Die Tierheimleitung wird alarmiert – zwei Hunde mit Beißvorfällen, völlig unabhängig voneinander, werden nachts ins Tierheim gebracht. Auch eine angefahrene, zum Glück stabile Katze kommt von der Klinik zu uns.
Das bedeutet erneut: Dokumentieren, Sichern, medizinisch betreuen, unterbringen – und gleichzeitig den regulären Tagesablauf stemmen.
Jedes neue Tier schmeißt den Tagesplan und die Routine durcheinander. Das Personal muss umdisponieren. Hygiene-, Sicherheitsmaßnahmen, Versorgung muss jedoch uneingeschränkt auch für die vorhandenen Tiere gegeben sein. Was am Ende zählt: Abends sind die Bereiche sauber, alle Tiere satt, medizinisch versorgt, geborgen untergebracht.Und unser Team? Müde, aber zufrieden – weil sie wieder einen Tag geschafft haben, an dem alles anders kam als gedacht.
❤️Danke an unser Mitarbeiter-Team– für euren Einsatz, eure Geduld und eure riesigen Herzen. Ohne euch läuft hier nichts. Wirklich nichts. ❤️
